Buchkritik -- Robin Cook -- Anthrax

Umschlagfoto  -- Robin Cook  --  Anthrax Der mysteriöse Tod eines griechischen Teppichhändlers, ein vom Leben in den USA enttäuschter Russe, saufende Skinheads und ein mit privaten Problemen kämpfender Pathologe sind die Zutaten, aus denen Robin Cook wieder einmal einen Roman gemacht hat, der spannend bis zur letzten Seite ist.

Ein terroristischer Giftgasanschlag auf New York, geplant von einer rassistischen Vereinigung, die im wesentlichen aus dem Alkohol nicht abgeneigten Skinheads und einem frustrierten Russen besteht. Durch Zufall kommt der New Yorker Pathologe Dr. Jack Stapleton dem Fall auf die Spur. Zuerst schafft er es nicht, offensichtliche Vorgänge zueinander in Beziehung zu bringen, und als es ihm gelingt, ist es schon fast zu spät um eingreifen zu können.

Minutiös schildert Robin Cook den Verlauf von einer Woche, in welcher der gesamte Handlungsstrang abläuft. Die Vorbereitung des Anschlags und die Mühe, die es dem Pathologen macht, den Terroristen auf die Spur zu kommen sind äußerst real beschrieben. Nicht vordergründige Action steht im Mittelpunkt, sondern die sich langsam entwickelnde Handlung, an deren Ende ein für den Leser überraschender Schluß steht.

Beim lesen des Romans lief es mir oft kalt den Rücken hinunter, denn die Schilderung, wie einfach es ist eine biologische Waffe zu entwickeln, ist erschreckend. Beispiele wie der Giftgasanschlag auf die U-Bahn von Tokio beweisen dies.

Kenntnisreich und detailliert beschreibt Cook Kompetenzgerangel innerhalb der verantwortlichen Gesundheitsbehörde, so das man manchmal denken könne, der Roman sei keine Fiktion, sondern die Aufarbeitung eines schon geschehenen Vorfalles. Wem es in Romanen nicht primär auf Action ankommt, sondern wer es vorzieht, das sich die Handlung langsam und realistisch entwickelt, dem ist mit Robin Cooks Roman Anthrax bestens gedient. Mir jedenfalls hat er nach einer durchlesenen Nacht einen unkonzentrierten Arbeitstag beschert.




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