Buchkritik -- Arno Borst -- Die Katharer

Umschlagfoto  -- Arno Borst  --  Die Katharer Das Christentum kennt eine lange Reihe von Ketzern und Häretikern. Viele christliche Sekten hatten einen von der Orthodoxie abweichenden Kanon. Sie alle wurden von der offiziellen Kirche verfolgt. Eine dieser Bewegungen waren die Katharer.

Arno Borst gibt in seinem Buch "Die Katharer" einen Abriß über die Geschichte dieser Sekte. Ursprünglich 1952 veröffentlicht, hat es inzwischen den Rang eines Standardwerkes und wurde 1991 in der zweiten Auflage herausgegeben. Kurz, aber präzise gibt Borst eine Einführung in die Geschichte und den Glauben der Katharer. Über die Hälfte des Buches machen Anmerkungen aus, so das sich der interessierte Leser weiter in das Thema einarbeiten kann.

Der Autor teilt das Werk im wesentlichen in drei Kapitel ein. Er gibt erstens eine kurze Übersicht über den Stand der Forschungsgeschichte, (natürlich nur bis zum Jahr des ersten Erscheinens dieses Buches im Jahr 1952), zum zweiten beschreibt er die Geschichte der katharischen Bewegung und drittens zeigt er die Hauptmomente ihres Glaubens.

Borst betont, das die Katharer keine homogene Lehre hatten, sondern eine von den historischen Wechselfällen bestimmte Ausrichtung. Ihre Dogmatik beruht im wesentlichen auf dem Dualismus zwischen Gut und Böse. Die Welt wurde nicht von Gott sondern vom Teufel erschaffen. Die Anschauung dieses Kampf zwischen den beiden Mächten führt zurück bis zur Vorstellung des Bogomilismus im 10. Jahrhundert.

Aufgrund dieser heterogenen Glaubensdimensionen war es den Katharern nicht möglich, sich als eine wirkliche Alternative zur katholischen Religion zu entwickeln. Zumal die Verfolgung der katharischen Kirche, stellvertretend durch die Inquisition der Dominikaner, gnadenlos war.

Wer sich einen ersten Überblick und weiterführende Informationen über die Katharer verschaffen will, der sollte als erstes dieses Buch lesen.




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