Buchkritik -- V.S. Gerling -- Die Ewigen

Umschlagfoto, Buchkritik, V.S. Gerling,  Die Ewigen, InKulturA Aus Schmerz über den Krebstod seiner Frau und die Prognose, dass seine Tochter ebenfalls ein hohes Krebsrisiko aufweist, gründet der erfolgreiche Unternehmer Maximilian Kirchner ein Forschungsprojekt mit dem Ziel, ein Heilmittel gegen Krebs zu finden. Zusammen mit dem Finanzexperten Eppstein und dem Sicherheitschef Faber wird im Geheimen ein Labor eingerichtet, in dem der umstrittene Molekularbiologe Professor Krohn seine Forschungen weiterführt und dem dann auch ein unglaublicher wissenschaftlicher Durchbruch gelingt. Mit dem Ergebnis seiner Suche ist nicht nur Krebs heilbar, sondern es gelingt auch den Alterungsprozess des Menschen zu stoppen. Der Kreis der Interessenten ist begrenzt, jedoch finanziell hochkarätig, denn die Behandlung soll pro Kopf 25 Millionen Dollar kosten.

Die Welt erlebt gerade eine schlimme Finanzkrise, die die Länder politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich an den Rand einer Katastrophe führt. Die EU kollabiert und Unruhen breiten sich aus. Als es einem Hacker gelingt in das stark abgesicherte Netzwerk des Labors einzudringen und er die Liste derjenigen, die behandelt werden sollen im Netz veröffentlicht, beginnt eine Jagd auf die, die sich "Die Ewigen" nennen. Unter ihnen sind nämlich auch die Personen, die für die Finanzkrise verantwortlich sind. Als die ersten der "Ewigen" getötet werden, gibt es in den sozialen Netzwerken nur Zustimmung. Zudem treten erste Nebenwirkungen der Behandlung auf und das Projekt scheint außer Kontrolle zu geraten.

Gier und Hybris, Eigenschaften, die latent unter dem dünnen Firnis der Zivilisation lauern, kommen an die Oberfläche und der Traum von Unsterblichkeit scheint plötzlich Realität zu werden, zumindest für diejenigen, die Geld und Macht besitzen.

Ein Thriller, der sich absolut auf der Höhe der Zeit befindet. Ein Thema, dass, sollte ein ähnliches Projekt real erfolgreich sein (Google und andere Konzerne arbeiten bereits fieberhaft daran), das Zeug dazu hat, die Welt, so wie wir sie kennen, zu zerstören. Eine Handlung die an Spannung und Raffinesse nicht zu wünschen übrig lässt und den Leser auf fast fünfhundert Seiten in den Bann zieht. Chapeau!




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Veröffentlicht am 6. Juli 2018