Buchkritik -- Norbert Häring -- Endspiel des Kapitalismus

Umschlagfoto, Buchkritik, Norbert Häring, Endspiel des Kapitalismus, InKulturA Wie kann es angehen, dass mitten in der weltweiten Corona-Pandemie, in deren Folge viele Menschen ihren Job verloren haben und zahlreiche mittelständischen Unternehmen und Selbstständige Umsatz und Einkommen verlustig gegangen sind, die globalen Großkonzerne enorme Gewinne einstreichen konnten und Kapitalbesitzer sich über Renditen in ungeheuren Ausmaß freuen durften?

Ganz einfach, die exorbitanten Gewinnzuwächse der Big Player werden mit dem Geld der Steuerzahler generiert, die, wie wir es bereits in der letzten Finanzkrise sehen konnten, durch die Umverteilung von unten nach oben „gerettet“ wurden.

Längst hat sich der Finanzkapitalismus von den Spielregeln des Marktes, der von den Herrschenden so gern als soziale Marktwirtschaft euphemisiert wird, entfernt und seine eigenen Regeln aufgestellt. Geld sorgt dafür, dass noch mehr Geld entsteht und der Spekulationssektor generiert laufend neues, frisches Kapital, dass nichts mehr mit produktiver Wertschöpfung zu tun hat, sondern ausschließlich durch parasitäres Abschöpfen für den Vermögenszuwachs der oberen Zehntausend verantwortlich ist.

Norbert Häring zeigt in seinem Buch die unheilige Allianz zwischen Großkapital und den Digitalkonzernen, die ungeniert auf eine technokratische Diktatur hinarbeiten und in Zusammenarbeit mit den üblichen Verdächtigen, wie z. B. dem WEF und privaten Stiftungen gelangweilter Milliardäre mit perversem Sendungsbewusstsein, dabei sind, die Welt, die politischen Systeme zu verändern und anstelle der Demokratie einen neuen Finanzfeudalismus installieren wollen.

Nebenbei bemerkt, böse Zungen würden sogar behaupten, dass die sog. Corona-Pandemie gerade zur rechten Zeit „ausgebrochen“ ist...

Diejenigen, die eigentlich die Interessen der Bürger vertreten sollten, Politiker, haben, sei es aus Mangel an Sachverstand ober der Absenz von Wissen, längst das Heft aus der Hand gegeben und sind inzwischen willige Marionetten der globalen Finanzkapitalisten, die unverhohlen von einer Großen Transformation sprechen, die die Masse der Weltbürger in Verarmung und Abhängigkeit führt, die Globalisten jedoch mit ungeheuren Gewinnen versorgt.

Ob, und das betrifft den letzten Teil des Buches, der verhaltene Optimismus des Autors bezüglich einer möglichen Veränderung des wirtschaftlichen und politischen Systems realistisch ist, sei dahingestellt. Dazu bedarf es einer nicht geringen Sensibilisierung der Bürger weltweit. Doch, auch das hat die Pandemie gezeigt, die Herde schart sich in der Krise nur allzu gerne um ihre Führer. Die aber, das belegt der Autor in seinem Buch, haben ganz andere Interessen.




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Veröffentlicht am 17. Januar 2022