Buchkritik -- James Patterson -- Hate

Umschlagfoto, Buchkritik, James Patterson, Hate, InKulturA Alex Cross steht vor Gericht. Er wird beschuldigt, zwei Anhänger des skrupellosen Verbrechers Gary Soneji kaltblütig erschossen zu haben. Die Medien führen einen Feldzug gegen ihn, der Ankläger der Staatsanwaltschaft wittert Karrierechancen und im Lauf des Prozesses kommen sogar dem Angeklagten Zweifel, ob sich die Ereignisse wirklich so abgespielt haben, wie es in seiner Erinnerung der Fall ist.

Cross wäre nicht Cross, wenn er seine vorläufige Beurlaubung vom Polizeidienst nicht dazu nutzen würde, in dem Entführungsfall eines Mädchens zu ermitteln. Nebenbei betreibt er zusätzlich eine psychologische Praxis für angewandte Lebenshilfe und, als wenn das noch nicht genug wäre, kümmert er sich liebevoll um seine vielleicht bald ihren Vater im Gefängnis besuchen könnende Familie.

Der 24. Band um Detective Alex Cross gleicht in vielen Passagen dem Drehbuch einer Seifenoper. Viel Melodramatik und wenig Spannung wechseln sich in diesem zweifelsohne sehr routiniert geschriebenem Thriller munter ab und einmal mehr ist der wackere Polizist der Fels in der Brandung des Verbrechens.

Da sieht der Leser dann auch gern davon ab, die zahlreichen Unwahrscheinlichkeiten zu bemerken, welche die losen Fäden des Romans miteinander verknüpfen. Aber, die Frage muss erlaubt sein, warum erkennt ein neun-jähriger Junge eine optische Manipulation, die den Spezialisten der Ermittler, darunter denen des FBI, nicht auffällt?




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Veröffentlicht am 30. September 2020