Buchkritik -- Jost Bauch -- Abschied von Deutschland

Umschlagfoto, Buchkritik, Jost Bauch, Abschied von Deutschland , InKulturA Anlässlich seines Todes am 2. Dezember 2018 erhält der Titel seines letztes Buch „Abschied von Deutschland“ eine tragische Doppeldeutigkeit. Diese „politische Grabschrift“, so der Untertitel, ist eine Analyse des sukzessiven Niedergangs des Landes, das wir unsere Heimat nennen und der mit wohlwollenden Unterstützung der herrschenden „Eliten“ seit vielen Jahren betrieben wird. Kein Wunder, denn, so Bauch, diese werden vorzugsweise durch eine Negativauslese in ihre Positionen gebracht und passen sich, gut dotierte Politposten sind bei denen sehr beliebt, die, wie man es an Grünen-Biografien deutlich sehen kann, wenig bis nichts richtig gelernt haben, dem herrschenden ideologischen Mainstream an.

Die Zahlen sprechen wie immer eine deutliche Sprache. Seit dem Beginn demografischer Erhebungen im Jahr 1765 gibt es belastbare Aussagen zur Bevölkerungsentwicklung, und die ist in Deutschland, wie übrigens auch in allen anderen europäischen Ländern rückläufig. Würden die besten, fähigsten und klügsten Köpfe die Geschicke Deutschlands lenken, dann hätte man längst mit einer Familienpolitik, die diesen Namen auch verdient, dagegen angesteuert.

Doch nicht nur die adverse Selektion des Politpersonals ist verantwortlich für den immer schnellen voranschreitenden Verfall, sondern eine Reihe weiterer Faktoren, die den modernen Menschen zum Gefangenen seines eigenen Begehrens werden lässt. Hedonismus geht einher mit Narzissmus, beide lösen das gesellschaftliche Zusammengehörigkeitsgefühl auf und stellen die immer weiter steigenden Ansprüche des Individuums in den Mittelpunkt.

Ein gefundenes Fressen für einen Staat, der seinen Bürgern mit dem Versprechen ganzheitlicher Fürsorge und zumeist finanziellen Leistungen längst das politische Bewusstsein aberzogen hat. Das Motto des modernen Solitärs, „Ich konsumiere, also bin ich“ ist der letzte Satz einer pervertierten Aufklärung. Dazu kommt der polit-mediale Dauerbeschuss der Familie als Grundbaustein einer funktionierenden Gesellschaft, dessen letzte Konsequenz das universitär und pseudowissenschaftlich postulierte soziale Konstrukt der Geschlechter ist.

Eine technokratische und von den Interessen der Bürger sich längst entfernte Politik trifft derzeit auf eine Moralhypertrophie, die Recht und Gesetz mal eben, um es salopp zu formulieren, über Bord geworfen hat und an deren Stelle ein gefühlsduseliges Gemengelage aus Gutmenschentum, Helfersyndrom und Autochthonenfeindlichkeit geschaffen hat.

Das spielt nicht zuletzt der sog. Migrationspolitik Merkel`scher Prägung in die Hände, die, legt man wiederum die nüchternen Zahlen zugrunde, die vor einiger Zeit prognostizierten 49 Millionen Deutschen und über 19 Millionen Zugewanderten für das Jahr 2050 fast als Wunschtraum erscheinen lassen. Die Wirklichkeit sieht seit dem Herbst 2015 weitaus dramatischer und düsterer aus.

Warum hat Deutschland den Hang zur Selbstzerstörung? Das fragt auch Jost Bauch und kommt zu dem Ergebnis, dass sich aus der „ewigen Schuld“ des Nationalsozialismus für einen nicht unwesentlichen Teil der Bevölkerung, zusätzlich angefeuert durch ein polit-mediales Kartell, der Kampf gegen die „Windmühlenflügel“ des Faschismus als ein wesentlicher Bestandteil der bildungskatastrophlichen Existenz im ansonsten leeren Universum des Solipsismus darstellt.

„Abschied von Deutschland“ ist, immer rekurrierend auf die Soziologen Niklas Luhmann und Arnold Gehlen, ein erschütterndes Dokument des derzeitigen bundesrepublikanischen Zustands, der die Lunte zur Selbstzerstörung fleißig unter Feuer hält. Im seinem Nachwort, das den angewandten politischen Wahnsinn der Herrschenden und dessen Illegalität anprangert, fasst es Albrecht Schachtschneider kurz und bündig zusammen: „Wir befinden uns im Kampf um das nationale Überleben.“




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Veröffentlicht am 15. Dezember 2018