Buchkritik -- Andreas Eschbach -- Der Letzte seiner Art

Umschlagfoto  --  Andreas Eschbach  --  Der Letzte seiner Art Ein großangelegter medizinisch-militärischer Menschenversuch hatte zum Ziel, aus einfachen Soldaten Kampfmaschinen zu machen. Cyborgs, halb Mensch, halb Maschine wurden operativ geschaffen, um den alten Traum des Militär von einem perfekten Soldaten zu verwirklichen. Doch schon während des Versuchs starben viele an den unerwartet auftretenden Komplikationen. Das Experiment scheiterte und die wenigen Überlebenden durften sich an verschiedenen Orten niederlassen und fristeten ihr mehr als kümmerliches Dasein. Doch das Militär will einen neuen Versuch starten, aber zuvor müßen die letzten Überlebenden des ersten Experiments verschwinden.

Andreas Eschbach erzählt in seinem Roman Der Letzte seiner Art die Geschichte eines dieser Cyborgs. Duane Fitzgerald lebt zurückgezogen in einem Ort an der irischen Küste. Doch man sucht bereits nach ihm. Ein Anwalt, der von dem Experiment erfahren hat, will ihn dazu bewegen, die amerikanische Regierung zu verklagen. Wenig später wird er ermordet. Dies ist der Beginn der Jagd auf Fitzgerald. Als er versucht mit seinen ehemaligen Kameraden Kontakt aufzunehmen, stellt er fest, daß die meisten von ihnen bereits aus dem Weg geräumt wurden. Er beginnt den Kampf um sein Leben, den er jedoch schon längst verloren hat.

Eschbach legt einen überaus intelligenten Roman vor, der nicht so sehr von der vordergründigen Aktion, als vielmehr von der Innenschau des Protagonisten lebt. Er schildert, warum es dazu kam, daß er freiwillig zum Cyborg wurde, beschreibt die Probleme und schildert das Scheitern dieses schrecklichen Experiments. Dabei kommt Eschbach ohne jede Effekthascherei aus. Sein Buch lebt von ausschließlich von der Introspektion des Duane Fitzgerald. Dieser kann die einzigen Menschen, die ihm nahestehen, nicht vor Schaden bewahren und muß mitansehen, wie Unschuldige getötet werden.

Bei dem Versuch sich zu retten, versagen seine künstlichen Organe und er muß sich geschlagen geben. Das Ende des Romans ist logisch und zwingend: Es darf keinen Überlebenden geben. Aus der Sicht des Militärs nicht, denn die nächsten Menschenversuche laufen bereits. Aber auch aus der Sicht des Duane Fitzgerald selber darf er nicht überleben. Lebenslange Abhängigkeit von Nahrungsmittelkonzentraten und Einsamkeit wäre sein Schicksal. Doch sein Tod ist nicht umsonst, hinterläßt er doch seine Geschichte.

Andreas Eschbach hat ein ruhiges, aber spannendes Buch über ein äußerst interessantes Thema geschrieben.




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