Buchkritik -- Martin Suter -- Ein perfekter Freund

Umschlagfoto  -- Martin Suter  --  Ein perfekter Freund Der Journalist Fabio Rossi erwacht im Krankenhaus mit einer Kopfverletzung und einem Gedächtnisverlust von 50 Tagen. Nur schwer findet er sich in seinem Leben wieder zurecht. Bei der allmählichen Rückkehr seiner Erinnerung kommt er einem Alter ego auf die Spur, von dem er unangenehm überrascht ist. Er rekonstruiert sein Leben und dabei begegnet er wieder der geheimnisvollen Story, die er veröffentlichen wollte.

Er sucht nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch eine brisante Affäre in seiner Erinnerung. Bei seinen Nachforschungen stellt er fest, daß jemand seine gesamten Aufzeichnungen vernichtet hat. Sein Verdacht fällt auf seinen besten Freund, Lucas Jäger. Je länger er versucht sein bisheriges Leben zu rekonstruieren, desto mehr wird er mit seiner eigenen Persönlichkeitsverwandluung konfrontiert. Nach und nach gelingt es ihm das Puzzle seines Lebens zusammenzusetzen. Dabei kommt er einem ungeheuren Vorfall auf die Spur.

Was sich wie ein Kriminalroman liest, ist in Wirklichkeit ein Roman, der sich auf zwei Ebenen abspielt. Einerseits die persönliche Ebene von Fabio Rossi, der sein Leben neu erfinden muß, der sich selber wieder suchen muß und andererseits die Recherchen in einem brisanten Vorfall. Beides hat Martin Suter bravorös und brillant beschrieben. Geschickt verbindet er diese beiden Handlungsstränge zu einem spannenden und niemals langweiligen Roman.

Der Glück einer zweiten Chance erhalten nur wenige Menschem. Der Journalist Rossi ist einer von ihnen. Auf der Suche nach seinem Gedächtnis gelingt es ihm, seine von ihm gemachten Fehler zu korrigieren. Mehr als einmal steht er staunend vor der Persönlichkeit, die er einmal, wenn auch nur kurz, gewesen sein soll. Der Leser wird gefangen von Rossis Suche nach seiner Persönlichkeit. Stück für Stück führt ihn der Autor Martin Suter zu der Lösung dieses Falles. Aber ist es eigentlich ein Fall? Ist es nicht vielmehr die Geschichte nach dem wahren, dem eigentlichen Menschen in Rossi?

Martin Suter erzählt diese Entwicklung präzise und schnörkellos. Es macht Spaß dieses Buch zu lesen.

Von Martin Suter ebenfalls besprochen: Die dunkle Seite des Mondes




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