Victor Lessard ist nicht mehr bei der Mordkommission beschäftigt. Er hat seinen Dienst quittiert, weil einer seiner Vorgesetzten Dreck am Stecken hat und arbeitet jetzt als Sicherheitskraft in einem Spielcasino. Da wird er durch seine langjährige Partnerin Jacinthe Taillon erneut in einem Fall hineingezogen.
Ein investigativer Journalist wird durch einen Scharfschützen getötet und im Zuge der Ermittlungen stellt sich heraus, dass Lessards Vergangenheit, in der sein Vater bis auf Victor die gesamte Familie auslöschte, mit diesem Verbrechen in einem Zusammenhang steht.
Martin Michaud hat da einen reichlich kruden Plot inszeniert, dessen Palette über Vater-Sohn Konflikte, politische Verschwörungen, Terrorismus, ein Dschihadistengefängnis (wo kommen bloß all die muslimischen Gefangenen her?), und geheimdienstliche Aktivitäten reicht. Das zusammen ergibt eine Mischung, die nachzuvollziehen manchmal Mühe bereitet, da z. B. nicht ersichtlich wird, was die Bitcoin-Mine mit dem geplanten Anschlag auf ein Atomkraftwerk zu tun hat.
Taillon nervt wie immer auf unflätige Weise und das Ermittlerduo, unterstützt durch einen in Ungnade gefallenen Ex-Kollegen, entkommt immer wieder auf fast magische Weise dem involvierten Geheimdienst.
Natürlich klären sich am Ende die Tatsachen um Lessards Familiendrama auf und der Leser wird mit einer handfesten Überraschung konfrontiert. „In die Fluten der Dunkelheit“ ist, so mein Fazit, ein etwas arg zusammengeschusterter Thriller, der mich nicht überzeugen konnte.
Meine Bewertung:
Veröffentlicht am 30. September 2021