Buchkritik -- Henning Mankell -- Mittsommermord

Umschlagfoto -- Henning Mankell -- Mittsommermord Drei verschwundene Jugendliche und ein ermordeter Kollege. Dies ist der Ausgangspunkt für die Ermittlungen von Kommissar Wallander. Schnell ergeben seine Nachforschungen, daß zwischen den beiden Fällen ein Zusammenhang besteht. Wallander selber hat mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und außerdem beginnt er an seiner Arbeit als Polizist zu zweifeln.

Henning Mankells Roman "Mittsommermord" ist ein brillantes Stück Kriminalliteratur. Es gelingt ihm die alltägliche polizeiliche Kriminalarbeit zu zeigen und sie geschickt in das Spannungsmuster des Romans einfließen zu lassen. Zwischenmenschliche Irritationen kommen ebenso zur Sprache wie auch politische Zwänge und realgesellschaftliche Umstände.

Mehr als einmal zweifelt sein Titelheld, Kommissar Wallander, an seiner Tätigkeit in einer sich verändernden schwedischen Gesellschaft. Im Vordergrund des Romans steht jedoch immer die Suche nach einem skrupellosen Verbrecher. Mankell baut eine Spannung auf, die erst auf den letzten Seiten des Buches gelöst wird. Bis dahin wird der Leser Zeuge von polizeilicher Kombinationsfähigkeit und persönlicher Intuition der an den Ermittlungen beteiligten Beamten.

Dem Autor gelingt es im ganzen Roman das Erzähltempo zu halten und auf diese Weise den Leser in seinen Bann zu ziehen. Die innere Logik ist bestechend und läßt keine Fragen offen. Formal und inhaltlich ist dieser Roman ein Werk der Extraklasse.

Wie immer bei Mankell ist nicht die Festnahme des Täters von Bedeutung, sondern die Art und Weise in der es gelingt, seiner habhaft zu werden. Ausgehend von einem Verbrechen ohne Hinweise auf den Täter, werden Schritt für Schritt Hypothesen eines möglichen Verbrechensablaufes konstruiert, wieder fallengelassen, wird neuen Spuren nachgegangen bis sich ein Muster herauskristallisiert, das zum Täter führt.

Wer diesen Roman beginnt, der legt ihn erst wieder beiseite, wenn er die letzte Seite gelesen hat.



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