Buchkritik -- Frederick Forsyth -- Der Rächer

Umschlagfoto  -- Frederick Forsyth  --  Der Rächer Die Ermordung eines jungen Amerikaners im Balkankrieg ist der Ausgangspunkt für den Roman Der Rächer von Frederick Forsyth. Die Familie des Opfers will sich nicht damit zufriedengeben daß der oder die Täter ungeschoren davonkommen und engagiert einen Vietnamveteran - Cal Dexter. Neben seinem offiziellen Leben als Rechtsanwalt hat er noch ein verborgenes und dieses besteht darin, vermeintliche Verbrecher ihrer gerechten Strafe zuzuführen.

Forsyth erzählt die Lebensgeschichte von vielen Menschen. Er spannt in seinem Roman einen Bogen über 50 Jahre. Von den 50'er Jahren bis in die Gegenwart. Genau damit überspannt er jedoch auch den Handlungsablauf des Romans. Seine handelnden Personen passen ausschließlich in ein grobes schwarz-weiß Raster. Die Guten sind nur gut und immer durch Schicksalsschläge geprüft worden, währenddessen die Bösen ausschließlich fies und grausam sind. Natürlich ist das Glück auf der Seite der Guten und der Verbrecher wird seiner gerechten Strafe zugeführt.

Was als ein durchaus zum besseren Verständnis der Figuren geeignetes Stilmittel geplant war, nämlich der Schnelldurchlauf ihrer jeweiligen Biographie, verselbständigt sich schnell und wird in den Augen des Lesers eine etwas ermüdend zu lesende Aneinanderreihung von Lebensläufen, die einen zu großen Teil des Romans einnehmen. Der Leser vermisst die wirklich spannenden Wendungen, welche in anderen Romanen von Frederick Forsyth vorkommen. Das Buch kommt zwar engagiert daher, doch wirkt überaus lieblos geschrieben. Es hat den Charakter eines "Auftragswerkes" und kann deshalb nicht überzeugen.




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