Buchkritik -- Dan Brown -- Sakrileg

Umschlagfoto  -- Dan Brown  --  Sakrileg Dan Brown ist den deutschen Lesern seit der Veröffentlichung seines Romans Illuminati bestens bekannt. Mit seinem neuen Werk Sakrileg knüpft er nahtlos an seinen ersten großen Erfolg an. Wieder wird der Symbolologe aus Harvard, Robert Langdon, in einen mehr als mysteriösen Mordfall verwickelt. Der Museumsdirektor des Louvre wird vor dem Gemälde der Mona Lisa ermordet aufgefunden. Langdon wird von Pariser Polizei zu Rate gezogen und gerät selber in Verdacht. Er muß fliehen und zusammen mit der Enkelin des Ermordeten begibt er sich auf die Spur der Täter. Ist schon die Leiche des Direktors aufgrund ihrer untypischen Haltung ein Hinweis auf verborgene Mitteilungen, so werden im Lauf der rasanten Handlung weitere folgen. Schnell stellt sich heraus, das viele Spuren zu einer seit Jahrhunderten existierenden Geheimgesellschaft führen. Dan Brown versteht es meisterhaft, sowohl Religion als auch Wissenschaft miteinander zu kombinieren und daraus eine für den Leser spannende Mischung aus Fiktion und Realität zu formen. Jagen Langdon und seine Begleiterin dem Jahrhunderte lang gehütetem Geheimnis des Grals hinterher, so wird auch der Leser in den Bann dieser Nachforschungen gezogen.

Nur wenige Gegenstände haben die Phantasie des Menschen so sehr angezogen und beschäftigt, wie die Geschichte und die Suche nach dem Heiligen Gral. Geschickt baut Brown rund um diese Suche eine Geschichte auf, die alle Leser in ihren Bann sieht. Symbole allerorten, Querverweise und mystische Verbindungen sind es, welche die Spannung beständig halten. Drei mächtige Organisationen mit konträren Zielen treffen aufeinander. Die Prieuré de Sion, welche angeblich seit Jahrhunderten das Geheimnis des Heiligen Gral hütet. Die katholische Kirche, deren Interesse es ist, dieses Geheimnnis in ihren eigenen Kellern auf ewig zu begraben und Opus Dei, eine fundamentalistische Gruppierung innerhalb der Kirche. Alle drei haben divergente Ziele und versuchen jeweils auf ihre Weise, sie zu erreichen.

Der Autor vermischt hochintelligent Fiktion mit Fakten und schlägt dabei einen Bogen, der über zwei Jahrtausende reicht. Er kennt sich ungemein gut in der Geschichte der Gralsforschung aus und spielt seine fiktiven Trümphe sehr gut aus. Dan Brown hat außerdem sehr gründlich das Buch Der Heilige Gral und seine Erben des Autorenteams Lincoln, Baigent und Leigh gelesen, denn seine Fiktion hält sich fast wörtlich an die Nachforschungen der drei Autoren. Zwei von ihnen spielen, vereint in einer Person und natürlich umbenannt, eine wesentliche Rolle in seinem Roman. Für alle diejenigen Leser, die sich selber schon mit der Gralslegende und der Gralsgeschichte beschäftigt haben, ist der Roman von Brown überaus reich an Querverweisen und Bedeutungen. Das schmälert allerdings in keiner Weise den Lesegenuß für alle Anderen.

Der Roman ist, wie schon sein Vorgänger überaus intelligent und spannungsreich. Immer hart an den geschichtlichen Realitäten und zusammen mit einem in der einschlägigen Literatur akzeptierten Forschungsstand, ist Brown immer auf der Höhe der Zeit und verliert niemals seinen Handlungsfaden. Er schreibt genau die Art von Büchern, die mich süchtig machen könnten.




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