Buchkritik -- Robin Cook -- Schock

Umschlagfoto  -- Robin Cook  --  Schock Robin Cook, der Spezialist für Romane mit medizinischen Themen, hat in seinem neuen Buch das Thema der Genmanipulation aufgegriffen. Zwei Freundinnen finanzieren sich ihr Studium und einen Auslandsaufenthalt durch eine Eizellenspende an eine vermeintlich korrekt arbeitende Fruchtbarkeitsklinik. Als sie nach Beendigung ihres Studiums aus dem Ausland zurückkehren, wollen sie sich darüber erkundigen, wer ihre Eizellen eingepflanzt bekommen hat und ob daraus schon Kinder entstanden sind. Ihre Nachfragen werden jedoch abgeblockt. Das erregt die Neugier der Beiden und sie beschließen, sich um freie Arbeitsstellen in der Klinik zu bemühen, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Der Autor breitet wieder einmal seine enormen medizinischen Kenntnisse vor dem Leser aus. Das ist kein Wunder, denn er hat die Medizinische Fakultät der Columbia-Universität absolviert. Deshalb beschreibt er kompetent und sachkundig die Verfahren zur Genmanipulation. Dieses Thema ist aktuell und hochbrisant, weil die Grenzen zwischen dem, was aus medizinischer Sicht schon gemacht werden kann und dem, was aus ethischen Gründen besser ungetan bleiben sollte, noch fließend sind. Nicht umsonst haftet Ärzten, die sich in diesem Forschungsgebiet bewährt haben trotz, oder gerade wegen ihrer Erfolge etwas dunkles, unheimliches an. Zum einen sind die gängigen Vorstellungen dessen, was man mit der Klonierung erreichen kann sehr diffus, zum anderen ist das die permanente Angst vor dem Mißbrauch dieser Wissenschaft.

All dies hat Robin Cook in seinem Roman Schock thematisiert. Wie gewohnt spannend und rasant beschreibt er, in welche Situationen die beiden Freundinnen auf der Suche nach der Wahrheit geraten. Die Fruchtbarkeitsklinik entpuppt sich als Klonierungs- und Forschungsstation von pervertierten Ärzten. Das was kommt, ist nach bewährtem Muster gestrickt: private Ermittlungen, Verfolgungsjagd und ein überraschender Schluß.

Das Ende der Geschichte ist doch überaus zwiespältig. Dies ist auch der einzige negative Kritikpunkt, den ich anbringen muß. So plötzlich wie der Roman endet, kann es nur zwei Möglichkeiten geben: Entweder ist dem Autor die Lust für einen guten, den Leser befriedigenden Schluß abhanden gekommen, oder der Roman ist darauf angelegt, eine Fortsetzung zu haben. Lassen wir uns überraschen.




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