Buchkritik -- Andreas Puchebuhr -- Schweinzeit

Umschlagfoto, Andreas Puchebuhr, Schweinzeit, InKulturA Die DDR hätte überlebt und wäre zu einer der führenden Nationen aufgestiegen, hätte nicht Tomas Ohse 1988 bei einem Musikwettbewerb den Verzerrer seines Bandmitglieds Peter zerstört. Wegen dieses "Fehltritts" ist die DDR untergegangen und Tomas Ohse fristet seitdem sein Leben als Versicherungsvertreter. Als ihn während eines Türkeiurlaubs auch noch seine Freundin wegen eines Animateurs verlässt, ist es Zeit für ihn, sein Leben zu ändern und er beschließt sich beruflich neu zu orientieren und wird - Philosoph.

Eines Tages, Ohse ist im Bann alkoholischer Getränke, klingelt es an seiner Wohnungstür und davor steht ein sprechendes Schwein, das die Gabe besitzt, sich durch die Kraft seiner Furze durch die Zeit bewegen zu können. Das Schwein hat eine Mission, und die heißt den Zusammenbruch der DDR rückgängig machen. Zusammen begeben sich die beiden auf eine Zeitreise, in deren Verlauf sie so merkwürdigen Figuren wie Egon Krenz oder Hermann Göring begegnen.

"Schweinzeit" von Andreas Puchebuhr ist ein wahnwitziges Panoptikum skurriler Typen und Begegnungen, das dem Leser, ausgelöst durch den temporalen "Plumpser" Ohse, ein Kaleidoskop irrer und wirrer Abläufe beschert. Auf ihrer Reise durch die Zeit, immer angefeuert durch den Genuss hochprozentiger Getränke, treffen sie auf so kauzige Gestalten wie Taifun, einen temporal entführten Muezzin und Johannes den Täufer, alias Ansgar und Oma Ursel, die das beste Pufferrezept aller Zeiten besitzt.

Wer Monty Python mag und zudem Spaß an nahezu sinnfreier Literatur hat, der wird von Andreas Puchebuhr, trotz einiger Längen, gut bedient.




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Veröffentlicht am 21. Dezember 2014