Buchkritik -- Johannes Ballestrem -- Somnambulia

Umschlagfoto, Buchkritik, Johannes Ballestrem, Somnambulia, InKulturA Louis Macreiffe studiert im altehrwürdigen Oxford Altphilologie. Während seines drittens Hochschuljahres erlebt er einige mysteriöse Vorfälle, die bald sein gewohntes Leben aus den Fugen geraten lassen. Durch die Mauern der alten Universitätsstadt scheint eine geheimnisvolle Macht zu schweben, die ihre dunklen Schatten auch über Louis und seine Freunde auszudehnen droht.

Der Geschichtsprofessor Fitzpatrick spürt ebenfalls die sich dramatisch zuspitzende Lage und findet heraus, dass die Vorgänge mit dem hellenistischen Mysterienkult von Eleusis in Verbindung stehen. Zusammen mit zwei seiner Studenten und der Unterstützung eines alten Freundes in Rom, gelingt es ihnen, in Istanbul in den Besitz eines alten Dokuments zu gelangen, mit dessen Hilfe, sollte denn die Entzifferung des Palimpsestes gelingen, der dunkle Plan, mit dem schreckliche Geister aus einer vorchristlichen Epoche wiedererweckt werden sollen, vereitelt werden kann. Es beginnt ein Wettlauf um die Zeit, denn der Hierophant, die treibende Kraft hinter den schrecklichen Ereignissen in Oxford, macht sich ebenfalls daran, die letzten, noch fehlenden Teile für sein grausames Ritual zu beschaffen.

Johannes Ballestrem hat mit "Somnambulia" einen soliden Mysterie-Thriller geschrieben, der die Leser mitnimmt auf eine wohlig-düstere Reise in die Geheimnisse längst vergangener Zeiten. Sowohl am Heiligen Berg Athos als auch im jordanischen Petra und ebenfalls in Havanna hinterlässt der Hierophant blutige Hinterlassenschaften, deren letzte Puzzleteile jedoch erst in Oxford zusammengefügt werden können.

Wenn also zwischen den Flüssen Themse und Cherwell ausgelassene, derbe und manchmal brutale Studentenspäße außer Kontrolle geraten, ist höchste Vorsicht angesagt. Der Hierophant plant Böses und dazu bedarf es menschlicher Opfer.




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Veröffentlicht am 22. März 2018