Hilfe, Invasion der Reacher-Klone. Nach Jack Widow, aus der Feder von Scott Blade geklont, erscheint mit Tom Keeler der nächste Artverwandte des Originals. Bereits 2020 in der englischsprachigen Originalausgabe erschienen, wirft Jack Lively mit seinem neuen Helden altbewährtes, nein, besser ausgedrückt, ausgelutschtes auf den deutschsprachigen Markt und dürfte nichtsdestotrotz sein Lesepublikum finden.
Wie beim Original ist auch Tom Keeler ein ehemaliger Soldat der Spezialkräfte, der seinen Abschied genommen hat und jetzt in der Welt herumreisen möchte. Ohne viel Gepäck und mit dem Ziel spanische Sonne zu genießen, macht er einen Abstecher nach Alencourt in Frankreich, wo er den Spuren seiner Mutter, eine gebürtige Französin, folgen will.
Was wie eine harmlos familiäre Spurensuche beginnt, erweist sich schnell als Stich ins Wespennest, denn kaum als Keeler in Alencourt angekommen ist, wird er das Opfer einer Verwechslung, als ihm drei Männer auflauern, die ihn töten wollen. Damit eröffnet sich für den Veteranen aus vielen Kämpfen in Afghanistan, Irak und Nordsyrien ein neues Schlachtfeld, denn ungestraft trachtet niemand nach Keelers Leben.
Was jetzt folgt, ist absehbar. Die Bösen werden mit tatkräftiger Unterstützung der Polizistin Cecile Nazari zur Strecke gebracht, viel Blut vergossen, natürlich nur das der Feinde, denn Keeler und seine Kampf- und Liebesgefährtin sind seltsam immun gegen Kugeln und sonstige das Leben beendende Werkzeuge.
Wie die Figuren aller Klonromane ergeht sich auch Keeler in zahlreichen Beschreibungen banaler Handlungen. Da wird aus dem Kauf von Kleidung schon man eine kleine philosophische Abhandlung. Insgesamt liest sich „Straight Shot“ zwar sehr gefällig, doch dadurch leider auch etwas langatmig, denn bis auf die üblichen Überraschungen kommt der Thriller doch sehr behäbig daher.
Mein Fazit: Ende gut, alles gut und Keeler zieht endlich der spanischen Sonne entgegen.
Meine Bewertung:
Veröffentlicht am 14. Janaur 2024