Buchkritik -- Michael Hübner -- Todespakt

Umschlagfoto, Michael Hübner, Todespakt, InKulturA Eine bizarre Mordserie beschäftigt die Polizei. Die Opfer werden durch Anwendung mittelalterlicher Foltermethoden getötet und erst durch die Hinweise eines pensionierten Geschichtsprofessors kommen die Ermittler einer groß angelegten Verschwörung auf die Spur.

"Todespakt" von Michael Hübner ist ein Kriminalroman, der geschickt mit den Möglichkeiten dieses Genres spielt und den Leser mitnimmt auf eine Reise durch den kriminellen Wahnsinn. Die Figuren sind realistisch angelegt, die Geschichte ist stimmig und darüber hinaus spannend erzählt, so dass dem Lesevergnügen nichts im Weg steht.

Die Handlung wirft eine interessante Frage auf. Ist Gerechtigkeit möglich und wenn ja, um welchen Preis? Kann die Bestrafung eines Täters dem Opfer Genugtuung oder gar Entlastung bringen? Ist der Kriminelle nach Verbüßung seiner Strafe wieder ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft, während viele Opfer ein Leben lang unter dem Verbrechen leiden?

Fraglos spannende Fragen, die Michael Hübner da in seinem Roman anspricht. Die ermittelnden Beamten, aber auch ihre Kollegen vom Streifendienst machen sich dann auch ihre ganz eigenen Gedanken, als es sich herausstellt, das hinter der Mordserie mehr steckt als nur willkürliche Gewaltanwendung.

Der Autor berührt mit den in seinem Krimi angesprochenen Fragen ein großes gesellschaftliches Tabu. Während von juristischer Seite die Antwort klar auf der Hand liegt, sieht es bei den Betroffenen ganz anders aus und der Leser kann auch deren Beweggründe nachvollziehen.

Überhaupt zeichnet sich der Roman "Todespakt" durch einen überaus intelligent angelegten Plot aus und wird den Leser auch nach der Lektüre noch eine Weile beschäftigen. Sensible Naturen sollten allerdings gewarnt sein. Die geschilderten Verbrechen sind nichts für schwache Gemüter.

Leider, und das ist das einzige Manko dieses ansonsten hochklassigen Kriminalromans, bedient der Autor bei der Auflösung der Mordserie ein derzeit gern angewandtes Klischee bezüglich des Täterkreises, dessen Aktivitäten, um auch hier einen aktuell gern benutzten Ausdruck zu verwenden, von den Mitte der Gesellschaft akzeptiert werden.




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Veröffentlicht am 06. Januar 2014