Buchkritik -- Dima Zales -- Der Zaubercode

Umschlagfoto, Dima Zales, Der Zaubercode, InKulturA In Koldun herrscht eine strikte Dreiteilung der Gesellschaft. An der Spitze stehen die Magier, die, weit abgehoben von der ländlichen Bevölkerung, durch die ihnen ergebene Militärkaste das Land beherrschen. Einstmals war Blaise ein Mitglied des Rates der Zauberer, doch der Protest gegen eine zweifelhafte Entscheidung dieses Rates war für seinen Ausschluss verantwortlich. Jetzt beschäftigt er sich heimlich mit der Herstellung eines magischen Objekts, das, gelingt ihm seine Arbeit, dafür sorgen soll, dass die Magie allen Menschen zur Verfügung steht und nicht nur den Zauberern.

Er ist mit seiner Arbeit erfolgreicher als er denkt, denn eines Tages erschafft er anstelle des magischen Objekts Gala, eine betörend schöne junge Frau, die in der Zauberdimension geboren wurde und die die Welt der Menschen voller Neugier und Wissensdurst kennenlernen will.

Das wiederum ruft Augusta, eine außerordentlich mächtige Zauberin und ehemalige Gefährtin von Blaise, auf den Plan, die in Gala eine Bedrohung nicht nur für den Rat der Zauberer, sondern für die Menschheit im Allgemeinen sieht. Zusammen mit ihrem treu ergeben Freund, dem Krieger Barson, macht sie sich daran Gala aufzuspüren, um sie zu vernichten.

"Der Zaubercode" von Dima Zales ist der erste Roman einer Reihe um die außergewöhnliche Gala, die die Spielregeln in der Welt von Blaise und Augusta durcheinanderbringt und die es nicht dulden kann, dass dort Ungerechtigkeit, Willkür und Armut herrschen. Kein Wunder, dass gerade Augusta in Gala eine Bedrohung sieht, bringt sie doch die Hierarchie von Koldun ins Wanken.

Die Freunde des Fantasy-Genres werden mit diesem Roman auf ihre Kosten kommen, gibt es doch die gewohnten Erfolg versprechenden Zutaten. Ein ehemaliges Mitglied der herrschenden Kaste, das sich von deren Methoden distanziert hat und das im Stillen mit dem Kampf gegen das System begonnen hat. Eine schöne, aber eiskalte Widersacherin, die es zudem versteht, ihre körperlichen Reize zur Erreichung ihrer Ziele zu benutzen und einen Krieger, der, so hat es den Anschein, seine eigenen Interessen verfolgt.

Dima Zales wirft in "Der Zaubercode" die spannende Frage auf, wie eine Außenstehende aus der Zauberdimension auf die Unterdrückung und Ungerechtigkeit des Kastenwesens in Koldun reagiert. So rufen Gewalt und Tierquälereien bei der mysteriösen Gala heftige Gegenreaktionen hervor.

Obwohl Gala anscheinend ohne grundlegende Kenntnisse und Wissen in Koldun materialisiert ist, lernt sie äußerst schnell und verfügt zudem über ein großes empathisches Vermögen. Schon bald sprechen sich ihre Taten herum und Augusta sieht sich in ihren Befürchtungen bestärkt und forciert ihren Kampf gegen das Wesen aus der Zauberdimension.

"Der Zaubercode" macht neugierig auf die nächsten Bände.

Im Gegensatz zu anderen Büchern (Krinar-Chroniken) des Autorenduos Zales/Zaires ist dieser Roman absolut "familienfreundlich" und auch als Lektüre für den Nachwuchs geeignet.




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Veröffentlicht am 18. April 2014