Buchkritik -- Wolf Serno -- Tod im Apothekenhaus

Umschlagfoto  -- Wolf Serno  --  Tod im Apothekenhaus Man schreibt in Hamburg das Jahr 1716. Nach einem Überfall wacht der Apotheker Teodorus Rapp aus seiner Bewußtlosigkeit auf. Er ist blutüberströmt und seine Kleider wurden ihm gestohlen. Weil er der Meinung ist, zwei Angreifer erschlagen zu haben, wagt er es nicht, sich den offiziellen Stellen anzuvertrauen. Als er seine Apotheke betreten will, stellt er fest, daß ein Doppelgänger bereits seinen Platz eingenommen hat.

Das ist der Beginn einer überaus spannenden Kriminalgeschichte im Hamburg des 18. Jahrhunderts. Wolf Serno, dessen Romane Der Wanderchirurg, Der Chirurg von Campodios und Die Hitzekammer bereits auf diesen Seiten besprochen wurden. hat mit seinen neuen Buch Tod im Apothekenhaus an seine bisherigen Erfolge angeknüpft.

Wer ist der mysteriöse Doppelgänger und was will er in der Apotheke des Teodorus Rapp? Schnell wird ihm klar, daß es der Verbrecher auf seine umfangreiche Naturaliensammlung abgesehen hat. Unter falschem Namen bewirbt er sich um die Stelle eines Gehilfen in seiner eigenen Apotheke und kann sich jetzt einen besseren Überblick verschaffen. Vorerst tatenlos muß er zusehen, wie die Gegenstände seines Kabinetts Stück für Stück gestohlen werden. Doch mit Hilfe von Freunden gelingt es ihm, die Verbrecher auszutricksen und sich sowohl seine Sammlung, als auch sein Leben wieder zurückzuerobern.

Es wäre kein Roman von Rolf Serno, wenn es nicht wieder um das Thema Freundschaft und Hilfsbereitschaft gehen würde. Rapp lernt durch den Überfall Menschen kennen, die er sonst nur von weitem betrachtet hätte. Als er dringend der Hilfe bedurfte, waren sie für ihn da. Eine zwar buntgewürfelte Truppe, bestehend aus einem kuriosen Großvater ohne Beine, einem trink- und prügelfestem Seemann, einem rothaarigen Dauerläufer, einem kleinen, überaus neugierigen Mädchen und der schönen Mine. Zusammen gelingt es ihnen, der Gerechtigkeit zu ihrem Recht zu verhelfen.

Auch dieser Roman aus der Feder von Rolf Serno besticht durch seinen Detailreichtum und seine exzellenten historischen Kenntnisse. Die Lebensverhältnisse jener Zeit sind genau und treffsicher beschrieben. Die Charaktere sind glaubwürdig und real geschildert. Die Handlung besticht durch einen permanenten Spannungsbogen, der niemals etwas von seinem Schwung verliert. Die handelnden Personen sind genau und mit viel Liebe gestaltet. Es macht immer wieder Spaß, die Bücher von Serno zu lesen.




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